Als erster Reitlehrer fungierte der Leiter der Außenstelle

des hessischen Landgestüts Dillenburg in Hadamar,

Gestütsleiter Fröhlich. Bereits 1928 erfolgte die erste

Teilnahme von Reitern und Fahrern des jungen Vereins

an einem Reiterfest in Montabaur, bei dem schon gleich

ein Sieg und Platzierungen errungen werden konnten.

Das erste Reiterfest veranstaltete der Reiterverein Niederzeuzheim im Jahre

1928. Diesem folgte dann eine Serie von Turnieren bis 1939. In dieser Zeit waren

die aktiven Reiter, auch die Westerwald-Kosaken genannt, auf den Turnieren in

Diez, Kirberg, Elz, Hachenburg, Montabaur, Herborn, Nastätten, und Wiesbaden

erfolgreich unterwegs. Auch auf den Bauerntagen in Nastätten 1931 und

Hachenburg 1932 traten die Niederzeuzheimer als erfolgreichster Verein auf.

Im gleichen Jahr wurden die Reiter Mannschaftsbezirksmeister in

Neesbach und Mannschaftsmeister bei den Verbandsmeisterschaften

Hessen-Nassau in Herborn. Die Mannschaft bestand aus folgenden

Reitern: Theodor Stähler, Clemens Eisenmenger, Stephan Stähler,

Clemens Weimer und Peter Bill. Bei den Hessischen Meisterschaften

1933 konnte der 2. Platz errungen werden und 1934 wurden in

Niederzeuzheim die hessische Mannschaftsmeisterschaft gewonnen.

(Clemens Eisenmenger, Stephan Stähler, Theodor Stähler, Hermann Weyer)

Von 1930 bis 1938 gewannen die Niederzeuzheimer Reiter alle Mannschaftsmeisterschaften. Die Mannschaften setzten sich zusammen aus: Josef Solbach, Peter Bill, Clemens Eisenmenger, Stephan Stähler, Theodor Stähler, Clemens Weimer, Hermann Weyer und Josef Bellinger. Bei den hessischen Vielseitigkeits-Meisterschaften 1936 (Reiten, 100 m-Lauf, Keulenweitwurf und Pistolenschiessen) gewannen Hermann Weyer, Theodor Stähler und Clemens Eisenmenger auf ausgelosten Pferden die Mannschaftswertung. Die Einzelwertungen gewannen Herbert Kutscheid im Keulenweitwurf und Theodor Stähler im Pistolenschiessen.

Folgende Mitglieder fielen im 2. Weltkrieg: Walter Bill, Alois Horn, Josef Reichwein, Josef Wagenbach, Paul Dillmann Oswald, Jung Karl Stähler, Josef Geis, Herbert Kutscheid, Josef Gotthardt. Nach Kriegsende, am 20.Januar 1948, fanden sich die zurückgekehrten Mitglieder und Pferdefreunde wieder zusammen und führten den Verein weiter. Zum ersten Vorsitzenden wurde Adolf Horz gewählt. Der Verein nannte sich nun "Reit- und Fahrverein Niederzeuzheim". Als Reitlehrer wurden Willi Heinzmann, Otto Trosch und Willi Völkerling eingesetzt. Schon im gleichen Jahr veranstaltete der Verein ein großes Turnier, das von Landstallmeister Gustav Rau initiiert wurde. Die darauf folgenden Turniere bis 1950 waren neben Herborn und Wiesbaden die größten Reitsportveranstaltungen in Hessen-Nassau, mit namhaften Reitern besetzt. Auch die sportlichen Erfolge der eigenen Reiter ließen nicht lange auf sich warten.

Lothar Eisenmenger, Stephan Stähler und Theo Stähler gewannen als Mannschaft die hessen-nassauischen Meisterschaften in Friedberg. Einzelmeister wurden Frau Tilde Kalteier in der Dressur und Theo Stähler im Geländereiten. Frau Kalteier gelang sogar der 2.Platz in der deutschen Meisterschaft. Die Mannschaftsbezirkmeisterschaften (Springen, Dressur, Gelände) konnten von den Niederzeuzheimer Reitern zehnmal gewonnen werden. Die Mannschaften setzten sich wie folgt zusammen: Lothar Eisenmenger, Stephan Stähler, Theo Stähler, Erwin Krombach, Hubert Gläser, Hans Egenolf, Clemens Eisenmenger, Theo Horz, Helmut Himmelreich, Ortwin Eisenmenger und Waldemar Martin.

Bereits 1953 erstellte der Reit- und Fahrverein Niederzeuzheim unter großen

finanziellen Opfern und ernormen Arbeitseinsatz eine Reithalle. Auch auf

kulturellem Gebiet waren die Vereinsmitglieder tätig. So konnten mehrere

Theaterabende im Saalbau Horn mit großem Erfolg durchgeführt werden.

Ab 1956 wurde es um die ländliche Reiterei insgesamt ruhiger. Sie fiel der

Motorisierung zum Opfer, da immer mehr Bauern vom Pferd auf den Traktor

umstellen mussten.